23.4-3.5. Plateaux Festival @ Mousonturm

plateaux

Zum neunten Mal steht nunmehr das Plateaux Festival auf dem Programm des Mousonturms. Das Festival zeigt und produziert neue Arbeiten aus den Bereichen experimentelles Theater, Performance-Kunst, Live Art sowie intermediale Projekte.

Für das diesjährige Festival buhlten gut 130 Einreichungen aus 35 Ländern um die Gunst des künstlerischen Beirats, der aus Helen Cole (arnolfini, Bristol), Heiner Goebbels (Angewandte Theaterwissenschaft, Gießen), Jan-Philipp Possmann (Schillertage, Mannheim) und Mark Timmer (Frascati, Amsterdam) besteht. Allein die Anzahl der Bewerbungen zeigt, dass das Produktionsfestival seinen festen Platz in der Szene gefunden hat und von Europa bis Asien ein großes Interesse am Austausch besteht. Geht es doch letztlich bei dem von Martin Baasch kuratierten Festival um neue Wege in der performativen Kunst. So soll nicht nur der Nachwuchs gefördert, sondern auch das Networking forciert werden. Denn das besondere an diesem Festival ist, dass die ausgewählten Konzepte neben einem Produktionsbudget und Probemöglichkeiten im Mousonturm auch technische Unterstützung und Hilfe bei der Suche nach Koproduzenten erhalten.

Für die in diesem Jahr anstehenden sieben Festivalproduktionen, allesamt Premieren, haben die eingeladenen KünstlerInnen Ihre Proben um Ostern aufgenommen. Außerdem stehen in diesem Jahr 14 Arbeiten internationaler KünstlerInnen, davon fünf deutsche Erstaufführungen, Vorträge und Filme auf dem Programm. Darunter befinden sich u. a. solch vielversprechende Arbeiten wie Boris Nikitins F wie Fälschung, das sich mit der Echtheit und Zuverlässigkeit des Gesagten und Gezeigten auseinandersetzt, oder die Vorlesung/Performance The Complete History of World Terrorism As We Know It Today + a Solution des Kollektivs The Cause of Inflation Damage Limitation Orchestra, welches aus der israelischen Video- und Performancekünstlerin Shelly Nadashi, der schottischen bildenden Künstlerin Kate V Robertson und dem Schweizer Maler Nicolas Party besteht und sich mit dem aktuellen Thema Terrorismus auseinandersetzt.

(c) Uri Gershuni, Boris Nikitin

Viele erfolgreiche Plateaux-Produktionen der vergangenen Jahre feierten im Anschluss national und internationale Erfolge und einige der KünstlerInnen konnten für das diesjährige Festival wiedergewonnen werden. Hierzu zählen neben Kate McIntosh und Eva Meyer-Keller mit ihrer Videoinstallation De-Placed auch die spanische Tänzerin und Choreographin Maria Ribot aka La Ribot, deren gut fünfstündige Performance Laughing Hole die Begriffe „Aufführung“ und „Ausstellung“ miteinander verwebt (keine Sorge, man kann sich auch nur Teile davon anschauen und muss nicht die ganze Zeit auf dem Stuhl verharren).

(c) N.N., Anouk Fuerst, McIntosh+Meyer-Keller

Zu ihrem Zehnjährigen haben sich ferner Live Art Development Agency aus London angekündigt und Musikfreunde können im Studio einem intimen Konzert des Kanadiers Mocky lauschen, der sein neues Album Saskamodie präsentiert und bereits mit Puppetmastaz, Peaches, Gonzales und Jamie Lidell kollaboriert hat.

Zur Förderung des Meinungsaustauschs und für die Verpflegung steht die Cristallobar offen und am vorletzten Abend ist dann noch eine Party angesetzt.

Das komplette Programm, Tickets und weitere Infos unter mousonturm.de > Festivals