Matthew Herbert @ Robert Johnson (08.07.2010)

(Matthew Herbert – Foto: Hellen Woods)

One word, one club! Elektronische Musik musste sich oft den Vorwurf gefallen zu unpolitisch zu sein. Das stimmt zwar so ganz nicht, den allein die Frage ob und wo man tanzt beinhaltet eine gesellschaftspolitische Komponente. Ganz unbegründet ist der Vorwurf gegenüber der Szene die sich von „Cellebration Generation“ über „Feierei, Alter“ bis „3 Tage Wach“ schon viele Zuschreibungen gefallen lassen mußte. Matthew Herbert hingegen ist einer der wenigen Pruduzenten die es immer auch verstanden haben elektronische Musik mit Gesellschaftskritik zu verbinden. Bei „Plat du Jour“ (2005) thematesierte der Vegetarier das Grauen der industrialisierten Lebensmittelindustrie und sampelte für den Song „The Truncated Life Of Modern Industrialised Chicken“ den Klang von 30.000 Hühnern in der Massentierhaltung. Öl und der Krieg darum waren unter anderem das Thema bei „Scale“ (2006) und ganz nebenbei schuf er sich 2005 nicht nur Freunde mit der Veröffentlichung seines P.C.C.O.M. Manifests zum Thema Sampling. Ein Teil dieses Manifest beeinhaltet auch den Mut zu Fehlern im Produktionsprozess. Es ist insofern konsequent, dass sein eigenes Label sich Accidental Records nennt. Am Donnerstag, 08. Juli stellt Herbert live sein neues Album „One Club“ im Robert Johnson vor. Das Album ist als eine Triologie angelegt, und beinhaltet Aufnahmen des Publikums die bei seinem letzten mit Mikrofonen verhängten Gig im Robert September 2009 anwesend waren. So schließt sich mal wieder der Kreis.

Do., 08.07.2010 – Matthew Herbert @ Robert Johnson – 22 Uhr, 10 Euro

www.matthewherbert.com