Boo Hoo & Brian Speaker @ Silbergold (14.10.2010)
(Boo Hoo)
Intimität trifft auf Weltklasse, besonders bei seinen fabulösen Live-Auftritten. Wäre Sachsenhausen Brooklyn, würde Boo Hoo garantiert schon fest im internationalen Antifolk-Zirkus mitspielen.
Das obige Zitat, gehört zu den schönsten und treffendsten Sätzen, die je in diesen, kleinen Blog getippt wurden. Leider stammt er nicht von mir, sondern von einem Kollegen, der vor etwa anderthalben Jahren kurzzeitig ein paar Beiträge hier verfasst hat. Ein wenig habe ich jenen Kollegen darum beneidet, daß ihm und nicht mir, diese treffende Formulierung gelungen ist, mittlerweile neide ich ihm noch zusätzlich das Visionäre, das in diesem Satz steckt. Boo Hoo gehört zu einem unserer Lieblinge in der Frankfurter Musikszene. Die Geschichte seines letzten Albums „Hypermarché“ klingt wie ein Musikmärchen, das so gar nicht in unsere Gegenwart der digitalen Reproduzierbarkeit von Musik passen will. Und doch hat es sich vor wenigen Jahren genau so zugetragen. Boo Hoo aka Bernhard Karakoulakis verkaufte seine 450 auf CD-R gebrannten Kopien von „Hypermarché“ auschließlich auf seinen Konzerten, via Postbestellung und über die Ladentheke des Sachsenhäuser No. 2 Plattenladens. Dennoch war die Auflage nach einem halben Jahr vergriffen. Nach etwas mehr als einem weiteren halben Jahr, war auch die auf 1000 Stück erhöhte Nachpressung ausverkauft. Zum Erfolg trug natürlich das starke Songwriting mit den lieblichen, eingängigen Melodien bei, nicht aber zuletzt auch – wie Boo Hoo selbst sagt – das großartige Artwork von Cristopher „Piwi“ Tauber bei.
(Brian Speaker)
Der Erfolg von „Hypermarché“ ermöglichte es Boo Hoo sein neues, langersehntes Nachfolgealbum direkt in New York gemeinsam mit vielen seiner Freunde des dortigen Anti-Folk Zirkus zu produzieren. Am Donnerstag, 14. Oktober, steht nun die Releaseparty seines neues Albums „Afghan Hounds“ im Silbergold an. Brian Speaker der dort mit ihm gemeinsam spielen wird produzierte das neue Album. Viele der Musiker aus der Szene des Sidewalk Cafés oder der Brooklyn Tea Party wie Dan Costello, Rachel Devlin oder Phoebe Kreutz, wirkten als Gastmusiker an den Aufnahmen mit. Die neun Songs auf dem Album erzählen in gewohnt intimer Atmosphäre und liebevoll von ausgebüchsten afghanischer Windhunden, tanzenden Gremlins, dem großen Stromausfall von 1984 oder eben von den Jahreszeiten wie „Autumn, Winter, Spring“ den wir euch freundlicherweise zum Download auf die Site stellen durften.
Mittlerweile tritt Boo Hoo gemeinsam mit Amelie Persson auf. Brian Speaker übrigens spielte bereits im April gemeinsam mit Dan Costello, Rachel Devlin und Boo Hoo im Frankfurter Stilbruch. Damals präsentierte er eindrucksvoll Songs aus seinem Off-Broadway Rock-Musikal Projekt „The Mars Chronicles“ dessen Plot und Songwritting zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz abgeschloßen war (siehe Radio X Interview unten). Das Anfangszitat dieses Blogpostings stammte übrigens von Ansgar Fleischmann, dem Booker des Silbergold. Und auch wenn viele Kilometer Atlantik Sachsenhausen von Brooklyn trennen. Für uns gehört „unser“ Boo Hoo längst irgendwie fest zum internationalen Anti-Folk Zirkus dazu.
[audio:http://xwieraus.blogsport.de/images/08AutumnWinterSpring.mp3]Boohoo – Autumn, Winter, Spring .mp3
Do., 14.10.2010 – Boo Hoo Releaseparty mit Brian Speaker @ Silbergold – 22 Uhr, Eintritt frei